Die Schachfreunde Friedberg spielen endlich in der 2.Bundesliga und wie sie spielen.
In drei Spielen von Freitag bis Sonntag wurden gerade einmal 2½ Brettpunkte abgegeben. Man hätte die abgegebenen Brettpunkte beliebig auf die drei Wettkämpfe verteilen können es wären immer 6:0 Punkte herausgekommen. Das Friedberg als Aufsteiger mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hat dürfte spätestens nach dem 6:0 gegen Chemnitz vom Sonntag klar sein. Es kann diese Saison also nur noch ein Ziel geben und das lautet: Aufstieg in die 1.Frauenbundesliga.
Fangen wir aber vorne an:
Am Freitag um 18:00 Uhr ging es los mit dem Spiel gegen den SV 1920 Hofheim. Der SV 1920 Hofheim spielte von 1991 - 1999 in der 1.Frauenbundesliga und seit 1999 dann in der 2.Frauenbundesliga. Fast 2 Jahrzehnte Vorherschaft im hessischen Frauenschach standen nun auf dem Spiel, denn zum ersten Mal seit 1991 wurde der SV 1920 Hofheim von einem hessischen Verein richtig gefordert.
Am 6.Brett einigte sich Katharina Pralle recht schnell mit Christa Kaulfuss auf ein Remis. Die amtierende Hessenmeisterin Lili Toth (4.Brett), die zum Saisonbeginn vom SK Königsjäger Hungen in die Wetterau gewechselt war, brachte dann die Schachfreunde Friedberg in einem Doppelturmendspiel mit 1½:½ in Front, da ihre Gegnerin Ulrike Storkebaum von einer unangenehmen Fesselung überrascht wurde. Die Friedberger Spitzenspielerin Deimante Daulyte erhöhte am 1.Brett auf 2½:½, da die Hofheimerin Mira Kierzek Deimantes Angriff am Königsflügel offensichtlich unterschätzt hatte. Adriana Nikolova stellte am 2.Brett gegen Anna-Luise Heymann-Lobzhanidze durch einen Figurengewinn nach sehr spannendem Partieverlauf bereits den Sieg sicher. Zwischenstand also 3½:½. Als dann auch noch Melinda Goczo gewann und Friedberg 4½:½ führte versuchte die mit 15 Jahren jüngste Friedberger Spielerin My Linh Tran noch gegen Lea Maria Brandl ihre Partie zu gewinnen. Zwar konnte sie aus völlig ausgeglichender Stellung noch einen Bauern gewinnen, aber ihr König kam im Bauernendspiel nicht vor den Bauern, so dass dieses trotz Mehrbauer remis endete. Das 5:1 für den Aufsteiger war natürlich ein Paukenschlag, der in einer Hofheimer Pizzeria gefeiert wurde.
Am Samstag stand dann die Partie gegen den TSV Zeulenroda aus Thüringen auf dem Programm. Die Thüringer waren in der letzten Saison nur haarscharf am Aufstieg vorbeigeschrammt: Zwar hatten sie als Zweiter 4 Brettpunkte mehr als Schott Mainz erreicht, aber Mainz konnte einen Mannschaftspunkt mehr vorweisen. Würden die Friedbergerinnen auch gegen diese Top-Mannschaft bestehen können ?
Zunächst sah es garnicht gut aus, den Zeulenroda ging durch den Sieg von Marion Riemer am 6.Brett gegen Katharina mit 1:0 in Führung. Es dauerte allerdings nicht allzu lange bis Adriana ihre Gegnerin Annegret Mucha überspielt hatte und damit das 1:1 besorgte. Lili (gegen Corinna Jacke) und Melinda (gegen Antje Fuchs) sorgten mit ihren Siegen für den 3:1 Zwischenstand und damit dafür, dass Friedberg bereits einen Mannschaftspunkt sicher hatte. Deimante hatte gegen Diana Skibbe lange schlecht gestanden aber sie konnte die Partie letztlich doch remis halten und Friedberg damit den Sieg sichern. Erneut spielte My Linh die längste Partie konnte diesmal allerdings gewinnen und den 4½:1½-Endstand herstellen.
Mit dem Spiel gegen den SC Aufbau '95 Chemnitz stand am Sonntag das Spiel der beiden Aufsteiger auf dem Programm.
Recht schnell konnte Melinda mit einer herrlichen Kombination ihre Gegnerin Kathrin Brand mattsetzen und somit Friedberg 1:0 in Front bringen. Weiter ging es dann Schlag auf Schlag: Lili besorgte gegen Lydia Ferrenberg das 2:0. My Linh konnte Romy Kaden durch einen Abzug mit Doppelschach entscheidendes Material abnehmen und setze ihre Gegnerin auch noch Matt - also 3:0 für Friedberg. Da Katharina gegen Susann Krentz ein Turmendspiel sicher gewann und Adriana Minh Nguyen bezwingen konnte deutete sich ein Debakel für Chemnitz an. Als dann zum Schluß Deimante ein eigentlich gleichwertiges Turmendspiel doch noch gewinnen konnte hatten die Schachfreunde Friedberg Chemnitz mit 6:0 regelrecht vom Brett gefegt.
Wir sind wahrscheinlich der erste Verein, der nicht starr an einer Gemeindegrenze festhält sondern sich an alle Schachspieler der Region wenden möchte. Kooperationen und Außenstellen sind ganz ausdrücklich erwünscht. Wir freuen uns daher über jedes Kooperationsangebot und sehen es als unser Ziel an Schach nicht nur an unserem Gründungsort Echzell sondern auch in den umliegenden Gemeinden und Städten zu verbreiten.Komm vorbei und spiel mit uns !!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen